Gemeinsam mit F64 Architekten plante elobau die 5.700 m2 umfassende Erweiterung des Werks II. Ebenso wie die letzten drei Neubauten von elobau ist auch dieses Gebäude ein Plusenergie-Gebäude, das mehr Energie erzeugt als verbraucht. Die Konstruktion mit Tragwerk aus Fichte und Baubuche wurde von Bundesministern Julia Klöckner beim Bundeswettbewerb HolzbauPlus 2020 zum Gewinner in der Kategorie „Gewerbliche Bauten – Neubauten“ erklärt.
Eine Besonderheit beim Neubau: Das Hallendach wurde mit dem Fokus auf Tageslichteintrag und Energiegewinnung geplant. An der Nordseite ermöglichen große Fenster, dass möglichst viel Licht ins Gebäude dringt, ohne dabei die Mitarbeiter zu blenden und ohne dabei den Innenraum aufzuheizen. Für zusätzliche Helligkeit sorgen weiße, reflektierende Paneele auf dem Dach, die die Sonnenstrahlen an die Hallendecke tragen. Das natürliche Licht wirkt sich nicht nur positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden aus, auch der Bedarf an Kunstlicht wird dadurch gesenkt. So wird weniger Energie benötigt -. Die Südseite des Sheddachs wurde mit einer Photovoltaik-Anlage verkleidet und erzeugt über die gesamte Fläche des Hallendachs hinweg nun Energie.
Weniger Energie verbrauchen, mehr Energie erzeugen
Dieser Anspruch lag bereits den letzten drei Neubauten von elobau zu Grunde, die gemeinsam mit den Architekten aus Kempten geplant wurden. „Bei Projekten mit F64 Architekten lassen sich für uns die Komponenten ressourcenschonendes Bauen, uneingeschränkte Funktionalität sowie der ästhetische Anspruch an die Architektur sehr gut vereinen. Das ist in der Planung herausfordernd.“, fasst Beiratsvorsitzender der ensian group Michael Hetzer die Partnerschaft zusammen
Die Würdigung der Jury fiel folgendermaßen aus:
„CO2-Neutralität als Zielgröße im Holzbau in Kombination mit einem höchst flexiblen Gebäudekonzept mit verbesserten Nutzungsoptionen und einer ganzheitlichen Firmenphilosophie gibt Anlass zur Hoffnung, dass viele Bauherren von Gewerbebauten eine ähnliche Qualität anstreben.
Mit dem Neubau erweiterte der Bauherr in Leutkirch sein Werk 2 um eine Halle mit Produktions- und Büroarbeitsplätzen im Plusenergie-Standard. Das Gebäude wurde den unternehmenseigenen Grundsätzen von „Elobau goes green” entsprechend als Plusenergiehaus in Holzbauweise erstellt. Das Motto „Elobau goes green” geht weit über das Gebäude hinaus. Der Bauherr hat bereits mehrfach Auszeichnungen für dieses Engagement erhalten, so z.B. für das Energiemanagement, die Mobilität der Mitarbeiter und die Gemeinwohl-Ökonomie, welche neben der wirtschaftlichen auch die ökologische und soziale Leistung des Unternehmens quantitativ erfasst.
Die für den Betrieb erforderliche elektrische Energie stellen Photovoltaikanlagen auf allen Dächern bereit. Infrastrukturell wurde der Neubau an den Bestand angebunden. Die Erweiterung des Werks 2 erfolgte in zwei Bauabschnitten (BA 3 und BA 4) mit knapp 5.700m2 . Nach Realisierung eines weiteren Bauabschnitts wird die Erweiterung im Endzustand ca. 8.000m2 Fläche umfassen.
Der Bauabschnitt BA 3 ist auf dem Grundstück neben dem Bestand platziert und mittels eines Verbindungsgangs an diesen angebunden. Dazu wurde die Gebäudekante von Werk 2 aufgenommen. Der Bauabschnitt BA 4 verlängert nach einem Versatz die Erweiterung auf insgesamt 75m. Der Baukörper ist geprägt durch sieben Sägezahndächer, die konsequent im Raster von ca. 12,5m angeordnet sind. Durch deren Oberlichter mit Ausrichtung nach Norden wird Tageslicht optimal genutzt und die natürliche Belichtung verbessert. Die Spannweite und daraus folgend der Stützenabstand beträgt ebenfalls 12,5m.
Für das Tragwerk in Form von klar nachvollziehbar konzipierten Fachwerkträgern wurden Bauteile aus Buche mit klassischen Nadelholzprodukten kombiniert. In der Kombination mit den hell beschichteten Akustikpaneelen der Dachuntersicht ergeben sich helle, freundliche Arbeitsräume. Mittels eines flexiblen Trennwandsystems wird der Bürobereich akustisch von den Produktionsbereichen getrennt. Die kleinteilig strukturierte Fassadenbekleidung mit Holzschindeln steht im Kontrast zur klaren Geometrie der Gesamtanlage, ohne dabei einen Widerspruch darzustellen.
Die Produktion ist CO2-neutral ausgelegt, alle Dächer dazu mit Solaranlagen belegt. Es wurde auf schonenden Umgang mit Ressourcen sowie den Einsatz nachhaltiger, weil regionaler Produkte und Materialien geachtet.“
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